Biografie

Biografie Christine Sommer

Christine Sommer wird 1970 in Wien geboren. Im 18. Bezirk der Stadt wächst sie bei ihrer Großmutter auf. Später lebt sie mit ihren Eltern, von Beruf Sekretärin und Elektrotechniker, und ihrer Schwester im nahen Mödling. Sie erlebt eine unbeschwerte Kindheit, verbringt die meiste Zeit in der Natur.

Dass es Christine Sommer eines Tages vor die Kamera verschlagen würde, zeichnet sich in ihrer Kindheit noch nicht ab. Sie ist ein zurückhaltendes Mädchen, scheut sich, vor Anderen zu sprechen. Mit 10 Jahren beginnt sie, Ballettstunden zu nehmen. Bei einer Aufführung kommt es zu einem wichtigen Schlüsselmoment: Auf der Bühne empfindet sie plötzlich den Impuls, das Publikum anzusprechen. Der erste Schritt Richtung Schauspiel-Karriere ist gemacht.

Mit wachsendem Interesse besucht Christine Sommer Ballettaufführungen, geht in die Oper, genießt Musicals und Theater-Inszenierungen. Mit jeder Vorstellung, die sie als Publikum genießt, wächst in ihr der Wunsch, selber auf der Bühne zu stehen. Christine Sommer verlässt mit 16 Jahren die Schule und besteht die Aufnahmeprüfung der privaten Schauspielschule Krauss in Wien. Sie zieht aus ihrem Elternhaus, hält sich mit Kellner-Jobs über Wasser. Während dieser Zeit erfüllt sich ihr Herzenswunsch: In ihrer ersten Rolle steht sie mit 16 Jahren als „Ophelia“ für Shakespeares „Hamlet“ auf der Bühne der Wiener Sofiensäle. Ihre ungebremste Motivation und das große Talent führen ein Jahr später zur Aufnahme am renommierten Max Reinhardt Seminar.

Foto:  © Niko S. Reich

Foto: Niko S. Reich                                                                                                                                                                      Erster Soloabend am Staatstheater Braunschweig mit Martin Lichtfuss

Christine als Schauspielschülerin 1988
Foto: Astrid Heubrandtner

Hier lernt Christine Sommer vier Jahre lang das Handwerk des Schauspielers. Es folgen Kabaretterfahrungen mit Gerhard Bronner und Engagements am Theater der Jugend in Wien. In ihrer ersten Rolle als ausgebildete Schauspielerin spielt sie die „Ilse“ in Frank Wedekinds „Frühlingserwachen“ am Theater in der Josefstadt in Wien. Nach zahlreichen Engagements in Wien verschlägt es die junge Frau 1991 an das Landestheater Tübingen. Hier spielt sie zwei Jahre unter Stefan Frey, Ursula Karusseit und Volker Schmalöer. 1993 beginnt sie am Staatstheater Braunschweig. Hier erwarten sie unter anderem Rollen in „Die Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht und „Kirschgarten“ von Anton Tschechow. Nach vier Jahren geht es 1998 an das Stadttheater Baden bei Wien. Hier verbringt Christine Sommer fünf Jahre für die Altenburger Sommerspiele unter Regisseur Dieter O. Holzinger. Es folgen Engagements in Köln, Recklinghausen, Münster und Bochum.

Auch das Fernsehen wird 1990 aufmerksam auf die blonde Österreicherin. Ihre erste TV-Rolle spielt sie in dem ORR-Mehrteiler „Die Strauß-Dynastie“ als Geliebte von Johann Strauß (Anthony Higgins). In den folgenden Jahren begeistert sie das Publikum in beliebten Serien wie „Kommissar Rex“ (SAT. 1/ORF), „Pastewka“ (RTL), „Grossstadtrevier“ (NDR/ARD), „Der letzte Bulle“ (Sat. 1),  „Alisa – Folge deinem Herzen“(ZDF), sowie „SoKo Wismar“ (ARD) und „SoKo Köln“ (ARD). Auch für die „SOKO Kitzbühel“ (ARD) steht Christine Sommer 2017 in ihrem Heimatland vor der Kamera. Im spannenden ZDF-Krimi „Wilsberg: Tod einer Hostess“ spielt Christine Sommer die Chef-Hostess eines Unternehmens, dessen Angestellte tot aufgefunden wird. Ihren Facettenreichtum stellt sie in TV-Filmen wie „Toter Winkel“ (WDR/ARD), als entsetzte Mutter einer ermordeten Tochter im Krimi-Drama „Die Mutter des Mörders“ (ZDF) und 2012 als toughe Anwältin an der Seite von Nadja Becker in der SAT.1-Komödie „Drei in einem Bett“ unter Beweis. Zuletzt brilliert sie an der Seite ihres Mannes Martin Brambach als spitzzüngige Chef-Sekretärin „Gabriele“ in dem ARD-Erfolg „Frau Temme sucht das Glück“ und als „Tanja Baum“, Mutter der hübschen Schülerin „Dunja“ (Cosima Henmann), die in der Erfolgs-Serie „Der Lehrer“ (RTL) mit ihrem deutlich älteren Lehrer anbandelt. Christine Sommers Wandlungsfähigkeit präsentiert der Kurzfilm „A Poker Story“ (2016) mit der Schauspielerin als manipulative „Frau in Blau“. 

Ebenso überzeugend präsentiert sich Christine Sommer ihrem Publikum auf der Kino-Leinwand: Ob in der Komödie „Frauen“ (2013) an der Seite von Heiner Lauterbach oder als spielsüchtige „Hilde“ im Gangster-Thriller „Harms“ (2012) – die Schauspielerin besticht mit einem rigorosen Charme, der Härte und Verletzlichkeit gleichermaßen erlaubt. Für das Künstlerdrama „Klimt“ über das Leben des Jugendstil-Malers Gustav Klimt steht Christine Sommer 2006 vor der Kino-Kamera.

Ihre große Leidenschaft für Literatur verarbeitet Christine Sommer in verschiedensten Lesungen: Hier präsentiert sie Trauriges, Komisches, Makabres und Kurioses. In ihrem Programm „Von Gelsenkirchen bis Hollywood“ stellt sie Lyrik, Feuilletons und Satiren vor. Bei dem Chanson-Abend „Der Tod des muas a Wiener sein“ wird ihr Gesang von Klavier, in „Hollywood Babylon“ von einem Jazz-Trio begleitet. Gemeinsam mit ihrem Mann Martin Brambach arbeitet sie bei „Roter Mercedes – Ein Abend für Verlierer“ sehr szenisch mit Texten von Charles Bukowski. In sinnliche Bereiche wagt sich das Ehepaar bei „Das erotische Kochbuch“, romantisch wird es bei den „Love Letters“ von Albert Ramsdell Gurney.

Gemeinsam mit Martin Brambach lebt Christine Sommer in Recklinghausen. Damals noch Schauspielschülerin sieht Christine Sommer ihren zukünftigen Mann 1986 zum ersten Mal als Darsteller auf der Bühne des Wiener Burgtheaters. Richtig kennengelernt hat sich das Schauspieler-Paar dann 2001 bei gemeinsamen Dreharbeiten für den „Tatort“. Sie haben einen gemeinsamen Sohn, während Christine Sommer noch zwei Töchter aus erster Ehe mitbringt. In Recklinghausen genießt Christine Sommer das Leben mit ihrer bunten Patchwork-Familie.

Foto:  © ROBA Images/Boris Breuer