Theater

 

Theater

Mit großer Leidenschaft besucht Christine Sommer bereits als Jugendliche Ballettaufführungen, die Oper, Musicals und Theater-Inszenierungen. In ihr wächst zunehmen der Wunsch, selber auf der Bühne zu stehen, sodass sie im Alter von 16 Jahren beschließt, die Schule zu verlassen, um sich an der Schauspielschule Krauss in Wien vorzustellen. Sie besteht die Aufnahmeprüfung und zieht aus ihrem Elternhaus. Während sie sich mit Kellner-Jobs über Wasser hält, erfüllt sich ihr Herzenswunsch: Mit 16 Jahren steht sie erstmals als Schauspielerin auf der Bühne, spielt in den Wiener Sofiensälen die Ophelia in William Shakespeares Hamlet.

Als "Polly" in der "Dreigroschenoper" am Staatstheater Braunschweig 1996
Als „Polly“ in der „Dreigroschenoper“ am Staatstheater Braunschweig 1996
Als "Dolores" in "Yerma" mit Nicole Marischka 1993
Als „Dolores“ in „Yerma“ mit Nicole Marischka 1993
"Fegefeuer in Ingolstadt" 1992 mit Enrique Keil & Samuel Weiss
„Fegefeuer in Ingolstadt“ 1992 mit Enrique Keil & Samuel Weiss
"Die Verschwörung des Fiesko zu Genua" mit Francis Fulton-Smith 1993
„Die Verschwörung des Fiesko zu Genua“ mit Francis Fulton-Smith 1993
1. Soloabend am Staatstheater Braunschweig mit Martin Lichtfuss
1. Soloabend am Staatstheater Braunschweig mit Martin Lichtfuss

Hier lernt Christine Sommer vier Jahre lang das Handwerk des Schauspielers. Es folgen Kabaretterfahrungen mit Gerhard Bronner und Engagements am Theater der Jugend in Wien. In ihrer ersten Rolle als ausgebildete Schauspielerin spielt Christine Sommer die „Ilse“ in Frank Wedekinds „Frühlingserwachen“. Für „Pique Dame“ von Alexander Puschkin steht sie am Schlosstheater Schönbrunn in der Rolle der „Lisaweta“ auf der Bühne. 1991 verschlägt es die junge Frau an das Landestheater Tübingen. Hier spielt sie zwei Jahre unter Stefan Frey, Ursula Karusseit und Volker Schmalöer. In Arthur Schnitzlers „Fräulein Else“ besticht Christine Sommer als gleichermaßen kokette und zerbrechliche „Else“, die durch ein unmoralisches Angebot eine erschreckende Wende von jugendlicher Unschuld zu tiefer Sinnkrise erlebt. In „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller spielt Christine Sommer die Rolle der jungen „Luise“, Hauptfigur und Knotenpunkt des Stückes, deren Beziehung zu dem adeligen „Ferdinand“ trotz ihres guten Herzens aufgrund ihres bürgerlichen Standes unmöglich bleibt. 1993 beginnt Christine Sommer am Staatstheater Braunschweig. Hier erwarten sie unter anderem Rollen in „Die Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht und Kirschgarten von Anton Tschechow. Nach vier Jahren geht es für die Österreicherin 1998 an das Stadttheater Baden. Hier verbringt sie fünf Jahre für die Altenburger Sommerspiele unter Regisseur Dieter O. Holzinger, spielt die Rolle der „Sophie“ in Goethes Lustspiel „Die Mitschuldigen“, die vorlaute „Dienerin Dorine“ in „Tartuffe“, einer Komödie in fünf Akten von Mollière, sowie die „Franziska“ in Lessings „Minna von Barnhelm“. Es folgen Engagements in Köln, Recklinghausen, Münster und Bochum, sowie weitere Auftritte in Wien. Unter Markus Baumhaus steht Christine Sommer 2005 für ein Jahr beim Liederabend „Miles and More“ von Frank Wittenbrink auf der Bühne des Wolfgang Borchert Theaters in Münster, bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen spielt sie von 2007 bis 20011 die Rolle der „Leonore“ in Goethes „Torquato Tasso“. 2011 beginnt Christine Sommer mit zahlreichen Lesungen, in denen sie teilweise mit musikalischer Begleitung, teilweise an der Seite ihres Mannes Martin Brambachs, Trauriges, Komisches und Kurioses vorstellt.

Fräulein Else

von Arthur Schnitzler –
Regie: Johannes Thorbecke –
Ruhrfestspiele 2017

In Schnitzlers „Fräulein Else“ besticht Christine Sommer als kokette und zerbrechliche „Else“, die durch ein unmoralisches Angebot in tiefe Abgründe gestürzt wird. Als die Neunzehnjährige erfährt, dass ihr Vater schwer verschuldet ist, wird ihr ein haarsträubender Lösungsvorschlag unterbreitet: Für ein Darlehen soll sie sich 15 Minuten lang vor dem alternden Kunsthändler Dorsday präsentieren. Daraufhin vollzieht sich in ihr eine erschreckende Wende von jugendlicher Unbefangenheit zu einer tiefen Sinnkrise.

„Die Rolle, es schien fast so, als habe Schnitzler sie einst der gebürtigen Wienerin auf den Leib geschrieben. Die Gratwanderung zwischen der anfänglichen Unbeschwertheit der erst neunzehnjährigen Else und ihrem totalen Zusammenbruch darzustellen, meistert Christine Sommer absolut überzeugend, die einmal mehr unter Beweis stellen konnte, zu welchen Leistungen sie auch auf der Bühne zu leisten imstande ist.“ (Sebastian Balint)


Einblicke in Fräulein Else

Gang vor die Hunde

von Erich Kästner –
Szenische Lesung –
Ruhrfestspiele 2019

Politik, Sexualität, Dekadenz: Zusammen mit ihrem Mann Martin Brambach entführt Christine Sommer die Zuschauer in die verrückte Welt des Berlins der 1930er Jahre. Der autobiographische Großstadtroman von Erich Kästner erschien erstmals 1931 in zensierter Fassung unter dem Titel „Fabian. Die Geschichte eines Moralisten“ und wurde 2013 als unzensierte Version als „Gang vor die Hunde“ veröffentlich. Es ist eine Erzählung um Sehnsucht und Suizid, gekaufte und verkaufte Liebe und den zärtlichen Moloch der Moderne. Und dabei wirkt die Erzählung oft erschreckend aktuell. Mit ihrer Darstellung erntete das Schauspielerehepaar nicht nur Standing Ovation bei den Zuschauern, sondern auch höchstes Lob in der Presse!


Einblicke in Gang vor die Hunde

Die Gefährtin

von Arthur Schnitzler –
Regie: Helga David –
Thalhof Reichenau bei Wien 2007

Ein Herbstabend im 19. Jahrhundert: Eine Trauergemeinde versammelt sich anlässlich des Todes von Eveline, die tragischerweise an einem Herzschlag verstarb. Professor Robert wird beschuldigt, er habe seine Frau sowieso niemals geliebt, er stürzt sich zur Ablenkung von der Tragödie in seine akademische Arbeit. Christine Sommer als „Nachbarin Olga“ besucht den Witwer, um Briefe zurückzufordern, die sie einst an Eveline verfasst hat. Überraschende Erkenntnisse eröffnen dem Zuschauer einen Einblick in die Einsamkeit, die die Verstorbene zu Lebzeiten erfahren haben muss.


Anatols Hochzeitsmorgen aus dem Anatol-Zyklus

von Arthur Schnitzler –
Regie: Helga David –
Thalhof Reichenau bei Wien 2008

Schnitzlers „Anatol“ besteht aus fünf Einaktern, die den Beziehungsprozess des egoistischen Anatols der Frauenwelt gegenüber begleiten. Im letzten Teil – „Anatols Hochzeitsmorgen“ – gipfelt die Vergnügungssucht von Anatol darin, dass seine Geliebte am Tag der Heirat von seiner bevorstehenden Hochzeit erfährt. Als die hintergangene „Ilona“ ungläubig von den Plänen ihres Frauenhelden erfährt, gerät ihre Gefühlswelt völlig durcheinander. Christine Sommer als rachwütige und verzweifelte „Ilona“ schwört daraufhin, die Hochzeit ihres Geliebten, Christian Kainradl, zu stören.

…und viele andere Projekte!